Baustoff-Fachhandel meldet Umsatzplus für 2012

Stabiler Markt für 2013 erwartet / Gute Zukunftsperspektiven für Arbeitskräfte

Baustoff-Fachhandel meldet Umsatzplus für 2012

BDB-Präsident Stefan Thurn sieht aufgrund der anstehenden Bauaufgaben für seine Branche gute Rahmenbedingungen im Jahr 2013

Die deutschen Baustoff-Fachhändler melden für das vergangene Jahr ein leichtes Umsatzplus. Wie die Blitzumfrage unter den Mitgliedsfirmen des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel e. V. (BDB), Berlin, zu Jahresbeginn zeigt, erzielten die bundesweit 841 Unternehmen an den insgesamt 2.078 Betriebsstätten 2,5 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Das Wachstum ist vorrangig auf ein besseres Geschäft mit gewerblichen Kunden im Wohnungsneubau sowie im Bereich der energetischen Modernisierung zurückzuführen. Die Stimmung in der Branche zeigt sich trotz der konjunkturellen Herausforderungen stabil. Für 2013 rechnen immerhin acht von zehn Baustoff-Fachhändlern mit einer zufrieden stellenden bis guten Entwicklung ihrer Unternehmen. Die Einschätzung hat sich im Vergleich zur letzten Umfrage Mitte 2012 weiter positiv entwickelt.

Der Umsatz mit privaten Kunden ging leicht um 3,6 Prozent zurück, bedingt durch die Zurückhaltung vieler Hausbesitzer, ihr Haus energetisch auf Vordermann zu bringen. Das Geschäft mit gewerblichen Kunden zog dagegen um 2,3 Prozent an. „Die von vielen Wohneigentümern erhoffte steuerliche Förderung von Sanierungsmaßnahmen ist aufgrund der Querelen zwischen Bund und Ländern grandios gescheitert. Eine steuerliche Absetzbarkeit hätte eine ganz andere Investitionsdynamik bewirkt als zinsverbilligte Kredite, zumal in Zeiten historisch niedriger Zinsen“, mahnt BDB-Präsident Stefan Thurn und fordert von allen Parteien ein klares politisches Handeln zur raschen Energieeffizienzsteigerung im Gebäudebereich.

Erfreuliche Entwicklung bei den Beschäftigungszahlen

Traditionell positiv sind die Daten, die den Arbeitsmarkt betreffen. Die Zahl der Beschäftigten wie auch die der Auszubildenden nahm 2012 um knapp sechs Prozent zu, die Ausbildungsquote liegt mit 8,4 Prozent überdurchschnittlich hoch. „Unsere Mitgliedsfirmen benötigen speziell qualifizierte Fachkräfte, die ganzheitlich und gewerkeübergreifend zu Produkten beraten können – den Privatmann ebenso wie Fachhandwerker oder Architekten“, erläutert Thurn. So bilden Mitgliedsfirmen seit Jahren engagierte Mitarbeiter zu Energie-Fachberatern oder Modernisierungs-Fachberatern im Baustoff-Fachhandel weiter. „Mit unserer Beratungskompetenz differenzieren wir uns am Markt. Bestens ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für uns das A und O. Junge, engagierte Menschen und motivierte Quereinsteiger haben bei unseren Mitgliedsfirmen beste Karrierechancen in einem faszinierenden, sehr dynamischen Arbeitsumfeld.“

Deutschland baut zu wenig neue Wohnungen – und nicht die richtigen

Trotz einem Zuwachs bei den Baugenehmigungen um 6,2 Prozent auf 178.100 Wohneinheiten in den ersten neun Monaten 2012 im Vergleich zum Vorjahr entstehen in Deutschland zu wenig neue Wohnungen. Wohnungsknappheit gerade in Ballungsgebieten und rasant steigende Mieten sowie Kaufpreise sind die Folge. „Wir bauen seit Jahren weit unter unserem Bedarf und wir bauen nicht den Wohnraum, den wir aufgrund des enormen demographischen Wandels in wenigen Jahren dringend benötigen. Das wird sich schon in diesem Jahrzehnt rächen“, äußert Thurn. Im Rahmen der „Kampagne Impulse für den Wohnungsbau“ beauftragt der BDB deshalb nunmehr im fünften Jahr Studien, die diese Thematik näher beleuchten. Bis 2020 wächst die Zahl der Haushalte in Deutschland um eine Million – angesichts nicht ausreichender Wohnungsbautätigkeit stellt sich die Frage, wo diese Menschen wohnen sollen. „Die politischen Handlungsfelder der Zukunft liegen in der Schaffung von bezahlbaren, barrierefreien und energiesparenden Wohnungen. Die Bundesregierung muss die Wende im Wohnungsbau einleiten und die Weichen für den Bau von mehr und zukunftssicheren Wohnungen stellen, die gleichzeitig auch breiten Bevölkerungsschichten als ausgezeichnete Altersvorsorge dienen können“, fordert Thurn ein Umdenken in der Baupolitik.

Energetische Gebäudemodernisierung mit mehr Nachdruck betreiben

Die beschlossene Aufstockung der Mittel für die energetische Gebäudesanierung für 2013 um 300 Mio. Euro bezeichnet Thurn als „gute Klimanachricht“ – auf den ersten Blick jedenfalls. Versprochen waren von der Bundesregierung allerdings 1,5 Mrd. Euro für die Jahre 2012 bis 2014. Gehalten werden mit einem Jahr Verzug aber nur 300 Mio. Euro und damit nur ein Fünftel vom Klimaversprechen. Vier Fünftel gehen als Luftblase ins Leere. Benötigt würden nach Experteneinschätzung aber mindestens 2 Mrd. Euro allein für die KfW-Förderung des energieeffizienten Bauens und Sanierens. Mittelfristig seien sogar 5 Mrd. Euro pro Jahr hierfür notwendig. „Wir brauchen rasch einen attraktiven Steuerbonus für Wohneigentümer, der ausreichend motiviert, um Geld für die Energieeinsparung am Gebäude in die Hand zu nehmen. Das wäre ein klares Signal für die Energiewende“, bekräftigt Thurn. „Ich verstehe die ganzen Streitigkeiten zwischen Bund und Ländern einfach nicht. Für jeden eigesetzten ‚Förder-Euro‘ erhalten die öffentlichen Haushalte vier bis fünf Euro zurück, das belegen aktuelle Gutachten. Neben dem ökologischen Nutzen fällt hier auch ein beträchtlicher ökonomischer Nutzen ab. Nutznießer wären unsere Kunden, die regionalen Bauunternehmer und Handwerker, die für Beschäftigung und steigende Steuereinnahmen vor Ort sorgen.“

Zuversicht für 2013

„Unser Fazit für 2013 lautet: Wir haben ein leichtes Plus in einem schwierigen Umfeld erzielt. Deshalb gehen mit einer gewissen Zuversicht ins neue Jahr“, resümiert Thurn. „Unsere überwiegend mittelständisch geprägte Branche zeichnet sich durch Marktnähe sowie durch Flexibilität und Schnelligkeit bezüglich notwendiger Korrekturen aus. Der Baustoff-Fachhandel ist für die kommenden, zum Teil völlig neuen Bauaufgaben, insbesondere im Bereich energetische Modernisierung und altersgerechtes Wohnen, schon heute gut gerüstet“, so Thurn abschließend. „Das unterstreicht auch unser Engagement des Baustoff-Fachhandels bei der bundesweiten Kampagne ‚Wir modernisieren Deutschland‘. Unsere Beratungskompetenz vor Ort wird gerade hier sehr gefragt sein. Da sehen wir unsere Chance.“

In bundesweit 2.078 Betriebsstätten beschäftigen unsere Mitgliedsfirmen rund 41.000 Mitarbeiter, darunter 3.200 Auszubildende. Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V. (BDB) ist seit mehr als 100 Jahren die branchenspezifische Interessensvertretung für aktuell 841 Baustoff-Fachhändler.

Jeder Bauprozess ist komplex, da in der Regel eine Auftragsfertigung an unterschiedlichen Produktionsorten mit wechselnden Beteiligten unter Witterungseinflüssen ausgesetzten Produktionsbedingungen stattfindet. In diesem Umfeld koordiniert der Baustoff-Fachhandel den zeit- und sachgerechten Warenfluss und ist kompetenter Ansprechpartner für Planer, Hersteller, Handwerker, Bauherren und Hausbesitzer.

Kontakt:
Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e. V.
Michael Hölker
Am Weidendamm 1 A
10117 Berlin
030 / 59 00 99 -576
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http://www.bdb-bfh.de

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