Kartoffelernte ist wetterabhängig

Preise trotzdem ohne große Klimasprünge

Kartoffelernte ist wetterabhängig

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sup.- Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sind von vielen Faktoren abhängig. Einer der wichtigsten Einflüsse ist natürlich das Wetter, das über die Ernteerträge und damit oftmals über Erfolg oder Misserfolg einer ganzen Saison entscheidet. Anschauliches Beispiel: Die Kartoffel, unverzichtbarer Bestandteil der deutschen Küche und Ausgangsprodukt für eine große Anzahl von Speisen und Spezialitäten. Hier hat allein die witterungsbedingt verspätete Ernte der Frühkartoffeln in manchen Jahren zu einem Anstieg der Erzeugerpreise von bis zu 200 Prozent geführt. Das ist eine Größenordnung, die sich von den Verarbeitungsbetrieben bzw. dem Großhandel zwischen Landwirtschaft und Verbrauchermärkten natürlich nicht einfach weitergeben lässt. Eine vorausschauende Preisgestaltung (Mischkalkulation), die auch solche Schwankungen auffangen kann, ist deshalb für diese Händler unverzichtbar und nützt auch den Verbrauchern. Sie gewährleistet nämlich dauerhaft die Verfügbarkeit von hochwertigen Kartoffeln zu erschwinglichen Preisen aus deutscher Produktion.

Angesichts der teilweise unberechenbaren Klimasprünge in unseren Breitengraden ist es beachtlich, dass auf diese Weise für die meisten Lebensmittel ein langfristig relativ stabiles Preisniveau gehalten wird. Ebenso beachtlich ist es allerdings, dass das Bundeskartellamt ausgerechnet bei den Kartoffeln seine ganz eigenen Vorstellungen von unternehmerischer Kalkulation entwickelt. Ein Preisanteil von durchschnittlich vier Cent pro Kilo sei während der letzten Jahre auf Wettbewerbsverstöße zurückzuführen und die verdächtigten Firmen deshalb mit Millionen-Bußen zu belegen. Nicht nur Lebensmittelproduzenten werden durch solche Maßnahmen „zu einer Form des Wettbewerbs getrieben, der aus Sicht der Kartellbehörde nur dann gut ist, wenn er sich durch konsequente Konfrontation im Markt und durch eine auf niedrige Preise fokussierte Konkurrenz auszeichnet“, so die Wirtschaftspublizisten Detlef Brendel und Florian Josef Hoffmann. „Es ist das Bestreben der Behörde, aus Deutschland ein „Discountry“ zu machen“, heißt es in dem neuen Buch „Wirtschaft im Würgegriff / Wie das Kartellamt Unternehmen blockiert“, Campus Verlag, ISBN 978-3-593-50150-5). Nach Einschätzung der Autoren scheint es bei den Kartellamts-Initiativen keine Rolle zu spielen, dass die allgemein zugänglichen Preise für Waren des täglichen Bedarfs sich auf dem freien Markt ohnehin schnell angleichen. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass es beispielsweise ohne die bewährte, witterungsresistente Preisgestaltung in Deutschland bald keine hochwertigen Markenkartoffeln mehr geben dürfte – oder dass sie zur kaum bezahlbaren Exoten-Pflanze wie im 16. Jahrhundert werden.

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